- 4. Mai 2021
Wie verändert sich die Bürolandschaft nach Corona?
Die Homeoffice Regelung ist aufgehoben und auf dem Weg zurück in die normale Arbeitswelt gilt es nun, nicht nur gesundheitspolitische Hürden zu nehmen, sondern auch Entwicklungen in der Bürokonzeption nachhaltig neu zu überdenken. Während vielerorts noch über Maßnahmen zum Physical Distancing nachgedacht wird, weil die Mitarbeiter aus ihrem Homeoffice zurückkehren, stehen den Unternehmen nach der Corona-Pandemie langfristig weitere Veränderungen der Arbeitswelt in Richtung New Work ins Haus. Wir beschäftigen uns intensiv mit der Frage, wie die zukünftige Arbeitswelt in Richtung New Work aussehen kann. Dabei sehen wir diese acht wichtigen Szenarien, für eine Büro-Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie.
Die acht Szenarien im Überblick:
- Physical Distancing
- Remote Working
- Home Office
- Hybrid Meetings
- Neue Raumtypen
- Activity-Based Working
- Team Work
- Stauraum-Reduktion
Physical Distancing
Abstandsregeln und Hygiene-Tools als kurzfristige Sicherheitsmaßnahmen.
Bürogebäude sind meist von langer Hand geplant und kurzfristige, bauliche Veränderungen aufgrund der Krise können schlecht bis gar nicht umgesetzt werden. Um aber ein Ansteckungspotenzial in der Pandemie zu minimieren, spielen schnell umsetzbare organisatorische und mobile Maßnahmen eine große Rolle. Dabei kann einer der Ansätze sein, die Büros, Kommunikationsräume und Regenerationszonen weniger stark mit Mitarbeitern zu frequentieren. Zusätzlich bieten Abstandhalter, Raumteiler und Tischaufsteller Schutz vor Tröpfcheninfektionen. Hier kommen meist leichte Aufsteller zum Tragen, die sich einfach reinigen und desinfizieren lassen und dabei dennoch die Transparenz des Raumes bestehen lassen. Aber bitte hier auch auf Nachhaltigkeit achten und möglichst auf Wegwerfprodukte verzichten.
Remote Working
Ortsunabhängiges Arbeiten und Cloud Collaboration setzen sich immer mehr durch.
Integraler Bestandteil des New Works ist das Ortsunabhängige Arbeiten, also das Remote Working. Die Basis dabei bilden moderne Online-Tools. Lösungen wie Teams, Slack oder Zoom sind häufig benutzte Collaboration- und Conferencing-Tools, die das Remote Working wesentlich erleichtern. In vielen Unternehmen wird bereits mit Cloud-Diensten und VPN-Zugängen ins Firmennetzwerk gearbeitet. Deswegen gehen Experten davon aus, dass die steigende Zahl von Remote Working langfristig die Büroflächen um mindestens 10% verringern wird.
Wenn sich das Remote Working mit seiner Remote Kommunikation steigert, erfordert das auch eine Anpassung des räumlichen Angebots. Als Beispiel: In einer Open-Space-Umgebung kann es durchaus zu Lärmbelästigung kommen, wenn Online-Meetings, auch mit Headsets, abgehalten werden. Hier braucht es Räume und Technik für Einzelgespräche und Gruppen-Meetings, in denen den Teilnehmern eine ruhige und unkomplizierte Kommunikation mit Remote-Teilnehmern möglich ist.
Home Office
Mobiles Arbeiten aus dem Home-Office: Viele wollen es nach der Pandemie beibehalten.
Ausgelöst durch die Corona-Krise, startete in vielen Unternehmen das mobile Arbeiten, insbesondere aus dem Homeoffice. Hier hat es sich gezeigt, dass beim Thema Digitalisierung noch einiges an Aufholbedarf ist. Denn Homeoffice ist weit mehr, als nur den Laptop im Wohnzimmer aufzustellen. Die Mitarbeiter benötigen neben gesicherten VPN Zugängen zu Servern moderne Online-Tools, für Arbeiten an gemeinsamen Projekten, für Feedback- und Videokonferenzen. Homeoffice war ja eigentlich nur kurzfristig gedacht, doch sind solche Investitionen auch Maßnahmen, die für die Zukunft bestehen. Auf lange Sicht braucht es deshalb auch im Homeoffice ergonomische Büromöbel, um die Bedürfnisse einer effizienten, produktiven Arbeit optimal zu entsprechen. Hier gelten natürlich dieselben Qualitäts-Anforderungen wie im Büro.
Hybrid Meetings
Einfache Integration virtueller Teilnehmer in Meetingräume.
Geschäftsreisen waren auf Grund der Pandemie nicht mehr möglich. Die Kommunikation wurde ins Internet verlagert und Videokonferenzen gehörten auf einmal zur täglichen Routine. Für einige Positionen und für den Außendienst sind persönliche Kontakte und Verhandlungen vor Ort unabdingbar, dennoch wird sich der Umfang der Reisetätigkeiten langfristig reduzieren. Anstatt ihre Mitarbeiter für kurze Termine hunderte Kilometer auf die Reise zu schicken, setzen Unternehmen jetzt vermehrt auf Online-Meetings und Webinare. Das erhöht die die Effizienz und außerdem hat es auch noch positive Auswirkungen auf die Umwelt. Die ausgereifte, moderne Konferenz-Technik wie Raummikros und Videokameras gewährleisten bei Hybrid-Meetings mit mehreren physischen sowie virtuellen Teilnehmern eine optimale Bild- und Klangqualität.
Neue Raumtypen
Coworking Spaces, Multimedia-Räume und Silent Spaces im Fokus der Büroplanung.
In der Zukunft werden Routinearbeiten immer mehr automatisiert werden, das zu Folge hat, dass den kreativen Prozessen mehr Bedeutung gegeben wird. Das auch auf unkonventionelleren Orten, abseits des klassischen Schreibtisches. Bei der Konzeption von Büros bilden zukünftig diese drei Raumtypen den Hauptteil der Büroflächen:
Offene Coworking Spaces für Team- und Projektarbeiten, sowie für kreative Ideenentwicklung, in denen auch externe Projektteilnehmer und Freelancer eingebunden werden können.
Silent Spaces als Rückzugsorte, wo konzentriertes Arbeiten möglich ist und die auch Raum für die Remote-Kommunikation bieten.
Kommunikationsräume, mit moderner Konferenztechnik für Hybrid-Meetings mit virtuellen und physisch anwesenden Teilnehmern.
Aktivitätsbasiertes Arbeiten
Arbeiten findet zunehmend abseits des klassischen Schreibtisches statt.
Kreatives Arbeiten findet im Spannungsfeld von Produktivität und Emotion statt. New Work Bürowelten bieten Mitarbeitern verschiedene, wechselnde Arbeitsumgebungen, die je nach Aufgabe ein unterstützendes Ambiente schaffen. Junge Unternehmen stellen sich immer häufiger „generisch“ als Netzwerkunternehmen, mit einem Aktivitäten-basierten Umfeld auf. Das führt dazu, das etablierte Unternehmen ebenfalls die New-Work-Philosophie der Jüngeren übernehmen und Bereiche für Coworking und und kreative Zonen für Collaboration installieren. Dabei dient ein ansprechendes Interior Design nicht dem Selbstzweck, sondern trägt zur Innovationskultur und zur Mitarbeitermotivation bei.
Teamwork
Das New Work Verständnis von Zusammenarbeit
Abteilungsübergreifendes Teamwork, flexible Teams, agile Arbeit und selbstorganisierte Netzwerke stehen für ein Verständnis von Zusammenarbeit im Kontext von New Work. Sie ermöglichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit sehr individuellen Voraussetzungen, Kompetenzen und Stärken zusammenzuarbeiten. Diversity ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern kann zur vollen Entfaltung kommen. Grundvoraussetzungen, damit diese Formen der Zusammenarbeit funktionieren, sind Vertrauen, kulturelle Passfähigkeit sowie eine „gemeinsame Sprache“ zwischen den Teams und den einzelnen Personen. Die Büroausstattung, bzw. die räumlichen Gegebenheiten sollten eine funktionierende Teamarbeit ermöglichen.
Stauraum-Reduktion
Dank Digitalisierung verringern sich physische Ablageflächen massiv.
Traditionelle, klassische Organisationsformen und -strukturen gehen immer weiter zurück. Wobei die Revolution des papierlosen Büros noch ausgeblieben ist. Allerdings der Trend des neuen, mobilen Arbeitens führt dazu, dass Unternehmen ihre Daten vermehrt in digitaler Form auf Servern bzw. in der Cloud speichern. Die Mitarbeiter arbeiten nicht mehr starr am Schreibtisch, sondern sitzen in Working Cafés, im Homeoffice oder haben Shared Spaces ohne festen Arbeitsplatz. Sie alle brauchen natürlich einen ortsunabhängigen Zugriff auf Wissen, Daten und Unterlagen. Aufgrund dieser Digitalisierung wird der Bedarf an Aktenschränken immer kleiner. Stauraum beschränkt sich mehr auf Schrank-Schließfach-Systeme, in denen persönliche Gegenstände verstaut werden können. Dadurch bleibt mehr Raum für die Gestaltung von Büroflächen. Freie Flächen lassen sich für innovatives und collaboratives Arbeiten nutzen.